Futsaltraining

Einmaliges Projekt in Westfalen

Als erster Verein bildet FF Gütersloh Nachwuchsspieler im Futsal aus

Gütersloh(WB). Weil die Trainer noch nicht da sind, wird der 1. Vorsitzende der Futsal Freunde (FF) Gütersloh selbst aktiv. »Immer auf die Füße gucken«, ruft Jürgen Wittwer den rund 15 kickenden Jungs zu, lobt und kritisiert sie.

Wittwer hat vor einigen Wochen ein Projekt angeschoben, das in Westfalen bisher als einmalig gilt: die Ausbildung und Förderung von Jugendlichen im Futsal. Damit sind die Gütersloher höchstwahrscheinlich auch bundesweit Vorreiter. »Wenn überhaupt, dann ist es nur noch der SSV Jahn Regensburg, der sich im Futsal-Nachwuchsbereich engagiert«, vermutet Jürgen Wittwer.

Unterstützt wird er bei seinem noch jungen Projekt von zwei Jugendtrainern des TuS Friedrichsdorf: Michael Olms und Rene Beck betreuen die C 2-Junioren des TuS Friedrichsdorf, die mindestens einmal in der Woche in der Sporthalle an der Wiesenstraße dribbeln, das Leder mit der Sohle stoppen und auch sonst emsig an ihrer Technik feilen. »Futsal verbessert die Ballbeherrschung und ist fairer als normaler Hallenfußball. Hier wird weder gegrätscht, noch mit den Ellbogen gearbeitet«, sagt Olms, der sich selbst als »Hallen-Fetischist« bezeichnet.

Bei den FFG werden die Friedrichsdorfer optimal betreut, mehrere erfahrene Futsal-Kicker der ersten Mannschaft kümmern sich um sie. Michael Kutyniok arbeitet mit den Torhütern und Spielertrainer Robert Ljubic mit den anderen. Eingebunden sind auch die aus Kroatien zu den FFG gestoßenen Eduvard Ljevo, Ivan Krecak und Ivicia Bumbak. Die FFG bietet ihr Training nicht nur für C-Junioren an: Jeden Donnerstag werden auch B-Jugendliche mit der Technik und dem Spielsystem im Futsal vertraut gemacht – zunächst in Zusammenarbeit mit dem SCE Gütersloh. »Auch bei diesem Jahrgang ist die Resonanz groß, bis zu 20 Spieler kommen zum Training«, berichtet Wittwer. Er möchte die Ausbildung zudem auf jüngere Jahrgänge ausweiten.

Die Übungsstunden sind zugleich eine gern angenommene Vorbereitung auf die Hallenkreismeisterschaften, bei denen nach Futsal-Regeln gekickt wird. Um aber den Nachwuchs bei der Stange halten zu können, wünscht sich Wittwer reguläre Meisterschaften und Turniere im Jugendbereich. Damit liegt er mit Uli Clemens, dem Futsal-Beauftragten des Westdeutschen Fußball-Verbandes, auf einer Wellenlänge. »Lieber heute schon als morgen« würde Clemens solche Runden einführen. Aber darauf, so der Funktionär, habe er keinen Einfluss: »Darüber entscheidet allein das Jugend-Verbandsgremium.«

Das mittelfristige Ziel von Wittwer ist es, auch auf dem Junioren-Sektor eigene Teams auf die Beine zu stellen. Vorerst muss sich sein Klub mit der Rolle des Gastgebers begnügen – im Januar 2018 richten die Futsal Freunde Gütersloh zum zweiten Mal die Titelkämpfe der A-Junioren aus. Man kann auch sagen: eine Futsal-Kreismeisterschaft!