Mit TuS Beteiligung fanden in der Bielefelder Seidensticker Halle die 66. Deutschen Meisterschaften im Badminton statt. Melissa Martens hatte in diesem Jahr ihren ersten Einsatz beim höchsten deutschen Turnier. Durch ihren guten Auftritt bei den „Westdeutschen“ und eine erfolgreiche Landesliga Bilanz in dieser Saison erhielt sie vom Veranstalter eine Wildcard.
Melissa spielt seit ihrem 11. Lebensjahr Badminton beim TuS Friedrichsdorf. „Am meisten habe ich Olga Volke zu verdanken.“ Bei ihr, so Melissa, habe sie gelernt, dass Badminton ein Laufsport ist und so die Grundlage für ihre sportliche Entwicklung gelegt. Über viele Jahre hat Volke, die vor kurzem das Training unserer Jüngsten wieder übernommen hat, Melissa intensiv im Training begleitet. Derzeit steckt die Studentin mitten im Masterstudium und hat ihr Trainingspensum daher auf zwei Halleneinheiten begrenzt.
Umso wichtiger, freut sie sich, dass mit Björn Bennefeld seit einem knappen Jahr einer der besten Trainer der Region das Training beim TuS leitet. „Seit er da ist, geht es sportlich weiter bergauf.“ Und für eine gute Vorbereitung und ein kompetentes Coaching bezüglich der Deutschen Meisterschaften ist damit auch gesorgt.
Viel ausrechnen konnte sich Melissa bei ihrem Einsatz hingegen nicht. In der ersten Runde mit einem Freilos bedacht, „Ich weiß auch nicht warum“, musste sie in ihrem ersten Spiel gegen das größte Nachwuchstalent des deutschen Badmintons antreten. Die erst 19-jährige Yvonne Li, mit Setzplatz drei ausgestattet und später im Finale in drei Sätzen nur knapp der alten und neuen deutschen Meisterin Luise Heim unterlegen, war doch einige Nummern zu groß für Melissa.
Immerhin schaffte es der Fantross der jungen Gegnerin Respekt einzuflößen. So konnte sich der TuS auf die Fahne schreiben, am Donnerstag die größte Fangruppe in der Seidensticker Halle zu stellen. Vielleicht ist es dieser Unterstützung zu verdanken, dass Melissa mit mutigem Angriffsspiel gleich mit 1:0 und 2:1 in Führung ging. Die Nationalspielerin auf der anderen Seite des Netzes legte nun aber eine Schüppe drauf und trotz gutem Spiels von Melissa stand es nach kurzer Zeit bereits 21:4, Ende des ersten Satzes. Auch im zweiten Satz zog Yvonne Li davon. Nach einem Smash zum 3:10 versuchte TuS Urgestein Arthur Schacht von der Tribüne aus aufzumuntern. „Melissa, jetzt mach den Sack zu“. und zauberte damit ein Lächeln auf Melissas Gesicht. „Die Fitness ist auf diesem Niveau enorm wichtig“, ergänzte Schacht.
Das musste Melissa wohl auch in der Satzpause gedacht haben, als sie beim Coachen erklärt, gern auf Björns ansagen reagieren zu wollen, aber gerade mal zu Atem kommen müsse. Am Ende ging auch der zweite Satz mit 21:4 verloren. Melissa trug es mit Fassung, hatte sie doch im Vorfeld erklärt das Turnier einfach genießen und dabei ihr Bestes geben zu wollen.
Coach Björn Bennefeld zeigte sich mit der Leistung seines Schützlings zufrieden. So musste in der Vorbereitung das Stellungsspiel verbessert werden. „Melissa hat die im Training angesprochenen Dinge gut umgesetzt“. meinte er im Nachgang „und ihr Spiel war viel besser, als es das Ergebnis ausdrückt.“ Und natürlich hat er sich auch ein paar Notizen gemacht, woran noch zu arbeiten ist – für die 67. Deutschen Meisterschaften.