Fußball: Abstiegsduell

Keller-Krimi: TuS und Tur im Fernduell

Kreis Gütersloh (cas). Wenngleich der Titelkampf schon entschieden ist – der letzte Spieltag der Fußball-Kreisliga birgt dennoch viel Brisanz. Und zwar im Tabellenkeller, wo der zweite Absteiger noch ermittelt werden muss: Erwischt es den erstmals in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz stehenden TuS Friedrichsdorf II (27 Punkte) oder doch noch Tur Abdin Gütersloh (28)?

Die Ausgangslage: Weil Friedrichsdorf vor dem Heimfinale gegen Suryoye Verl die bessere Tordifferenz aufweist (-37), reicht Tur (-39) auch nicht ein Remis bei Grün-Weiß Langenberg im Fall eines TuS-Dreiers. Doch Ricardo Alvarez, Friedrichsdorfs Trainer, ist sich eines Sieges gar nicht so sicher. »Mein Tur Abdin-Kollege Adibo Faal war noch bis zum Winter Trainer bei Suryoye, wo auch sein Schwager und Cousin spielen. Deshalb werden sich die Verler gegen uns besonders anstrengen«, vermutet Alvarez familiäre Fußball-Unterstützung.

Adibo Faal indes hält es nicht für notwendig, seine Verwandten extra anzuspitzen. »Denn ich weiß jetzt schon, dass sich meine Ex-Mannschaft in Friedrichsdorf nicht abschlachten lassen wird«, glaubt der Kamphof-Coach. Doch vielleicht ist Tur auf Verler Schützenhilfe gar nicht angewiesen: Bei einem Sieg in Langenberg bliebe Tur auf jeden Fall in der A-Liga. Und sollte das klappen, hätte Abido Faal einen ganz komplizierten Fall gelöst: Nach der Hinrunde schien Tur hoffnungslos abgeschlagen. »Die Mannschaft hätte den Klassenerhalt auch verdient«, hofft er auf einen schönen Abschied. Denn mit der Partie in Langenberg endet seine Mission.

Ricardo Alvarez jedoch, bereits seit elf Jahren treuer Trainer der TuS-Reserve, macht auch bei Abstieg weiter. Seine Truppe hat bei dem Fernduell die schlechteren Karten. »Soweit musste es nicht kommen. Wir haben leider einige Matchbälle vergeben«, grämt sich Alvarez. Er will am Sonntag seinen Schützlingen keine Zwischenstände aus Langenberg mitteilen. Kollege Faal wird sich ebenso verhalten: »Die Jungs sollen sich nur auf ihr Spiel konzentrieren – und gewinnen. Dann sind wir durch!«