Fußball: Notelf kassiert Packung

Bezirksliga-Auftakt

GTV deklassiert „Tippe“ gnadenlos

Von unserem Mitarbeiter DAVID INDERLIED

Gütersloh (gl). So kann man mal in die neue Liga starten. Zum Bezirksliga-Auftakt hat der Gütersloher TV den TuS Friedrichsdorf mit 7:0 abgefertigt und sich sofort wieder an die Tabellenspitze gesetzt. Trotz der eindrucksvollen Leistung sah man im GTV-Lager das Ergebnis nicht nur mit einem strahlenden Auge.

 „Vielleicht ist es gar nicht gut, dass wir gleich so viele Tore geschossen haben“, munkelten die Gütersloher Ersatzspieler auf der Reservebank schon vor dem Abpfiff. Und auch Trainer Jakob Bulut behagte die Vorstellung gar nicht, plötzlich als Aufsteiger auf das Schild eines Meisterschaftsfavoriten gehoben zu werden. „Das waren die ersten drei Punkte und sieben Tore für den Klassenerhalt“, versuchte der Meistertrainer den Ball flach zu halten. „Wir müssen demütig bleiben und es richtig einschätzen. Und das werden wir auch. Dafür sorge ich gleich in der Kabine.“

Wundenlecken hieß es dagegen bei den Gästen. „Die Niederlage ist in der Höhe verdient“, redete „Tippe“-Trainer Hans Grundmann nicht um den heißen Brei herum. Schon im Vorfeld hatten die Friedrichsdorfer geahnt, dass es beim extrem motivierten Aufsteiger wohl nichts zu holen geben würde. Vier Spieler reisten direkt aus dem Urlaub an, noch am Vorabend hatten sich nur neun Akteure einsatzfähig gemeldet. „Es liegt nicht an den Leuten, sondern an dem Fitnesszustand“, seufzte Grundmann, der um seine Aufgaben in den nächsten Wochen nicht zu beneiden ist.

„Trotzdem kann man cleverer spielen“, monierte Grundmann und sprach damit die allzu zahnlose Abwehrleistung seiner Mannschaft an. Ärgerlich aus seiner Sicht war, dass sich „Tippe“ gerade aus der Umklammerung des früh zuschnappenden GTV-Pressings zu befreien schien, als ein Doppelschlag der Innenverteidiger Eric Haselier (26.) und Christopher Holt (27.) die Gastgeber auf die Siegerstraße brachte. Martin Kotzott, in der vergangenen Saison noch im Friedrichsdorfer Trikot unterwegs, durfte im Gütersloher Mittelfeld nach Belieben schalten und walten. Viel zu einfach fiel der dritte Treffer durch Alexander Kromm, der regelrecht durch die Abwehrreihen spazieren durfte (38.). „Nach dem 0:3 waren wir tot“, gab Grundmann zu.

Im zweiten Durchgang wollten die „Turner“ dann ihre Aufstiegseuphorie auch in Tore ummünzen. Zollondz (50., 64.), Schmitz (57.) und erneut Kromm (59.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Einer mimte aber den Spielverderber. „Wir müssen ganz schnell Boden unter die Füße kriegen“, mahnte Bulut.