Direkt von der DM in den Kinosaal
Doppel-Premiere: Badmintonspielerin Melissa Martens stellt auch Kurzfilm-Projekt vor
Uwe Caspar
Gütersloh-Friedrichsdorf (WB). Mehr Außenseiter geht wohl kaum noch: Bei den morgen in Bielefeld beginnenden Deutschen Meisterschaften im Badminton, dürfte Melissa Martens wohl die einzige Teilnehmerin aus der Landesliga sein. Ihre Mitstreiterinnen schlagen überwiegend in der 1. und 2. Bundesliga auf.
Pech für Martens: Die für den TuS Friedrichsdorf II kämpfende 24-Jährige trifft nach Freilos in Runde eins auf Evelyn Li, die mit Union Lüdinghausen in der höchsten Klasse schmettert und zum deutschen Top-Nachwuchs zählt. »Das ist natürlich ein Hammerlos. Wenn ich in jedem Satz über fünf Punkte hole, wäre ich zufrieden«, hätte sich Melissa zum Auftakt ihrer DM-Premiere eine nicht ganz so starke Rivalin gewünscht.
Was aber noch passieren kann: Der Veranstalter erwägt, das Feld aufzufüllen, was zur Folge hätte, dass die einzige DM-Starterin aus dem Kreis Gütersloh vielleicht doch noch in Runde eins ran muss. »Das werde ich erst am Donnerstagmorgen erfahren«, muss sich die Studentin der Erziehungswissenschaften (»Ende des Jahres bin ich fertig«) noch in Geduld üben.
Außenstehende stellen sich zurecht eine Frage: Warum spielt die in der Westfälischen Rangliste auf Platz eins stehende Friedrichsdorferin nur im Landesliga-Team des TuS und nicht in der Verbandsliga-Truppe? »Das wollte ich selber so, weil ich wegen des Studiums und der Nebenjobs nicht allzu viel Zeit fürs Training habe«, klärt Melissa auf. Für ihren DM-Start, ermöglicht durch eine Wildcard, haben sich Martens und ihr Klubcoach Björn Bennefeld aber genügend Zeit genommen. »Wir haben viel mit der Ballmaschine gearbeitet, damit ich im Rahmen meiner Möglichkeiten ein gutes Match abliefere«, fiebert Melissa ihrem Auftritt entgegen. Am Donnerstag gibt es für sie eine weitere Premiere: Nach dem Spiel geht’s in Kino, wo zwei Kurzfilme gezeigt werden, die sie zusammen mit Kommilitonen gedreht hat – darunter eine Gangster-Romanze.