Fußball: „Tippe“ muss sechs Wochen auf Janis Flaskamp verzichten
Kreis Gütersloh (cas). Bevor das Derby in der Fußball-Bezirksliga zwischen SV Avenwedde und Türkgücü Gütersloh angepfiffen wurde, gab es eine Schweigeminute zu Ehren eines Mannes, der beim SVA Kultstatus besaß: Helmut Klatt, der kürzlich im Alters von 83 Jahren verstarb. Klatt pflegte über Jahrzehnte die beiden Plätze seines Vereins, wobei ihm der idyllisch gelegene Pichtshof besonders am Herzen lag („Die Glocke“ berichtete). „Es war der ausdrückliche Wunsch unseres Vaters, dass vor dem Begräbnis seine Urne zum Pichtshof gebracht wird. Dieser Platz war sein Heiligtum“, berichtet Thomas Klatt. Dessen Tochter Alicia ritt bei der ungewöhnlichen Zeremonie auf einem Pferd und mit Urne über den Pichtshof, um mit rund anwesenden 50 Trauergästen ihrem Großvater die letzte Ehre zu erweisen.
Gestern bekam TuS Friedrichsdorfs Obmann Rainer Wafzig Post vom Staffelleiter – mit einer unerfreulichen Nachricht: Janis Flaskamp, der vor zwei Wochen die Rote Karte sah, ist für sechs Meisterschaftsspiele gesperrt worden. „Wir hatten mit einer Sperre von höchstens vier Partien gerechnet. Flaskamps längere Zwangspause ist ein Riesenverlust für das Team“, stöhnt Wafzig. Immerhin holte der TuS am Wochenende die ersten (überfälligen) Saisonpunkte, in „Tippe“ glimmt wieder ein Fünkchen Hoffnung auf. Zumal am Sonntag gegen das punktgleiche Schlusslicht Spvg. Heepen der zweite Sieg eingeplant ist. Rainer Wafzig blickt wieder optimistisch nach vorn und stellt fest: „Endlich haben sich alle Spieler an das Niveau dieser Liga gewöhnt. Wir können den Klassenerhalt noch schaffen.“
Drei Partien aussetzen muss Türkgücü Güterslohs Roger Music (Rote Karte beim Derby in Avenwedde), wenngleich der Stürmer beteuert: „Das war keine Tätlichkeit von mir, sondern ein normales Foul.“ So ganz genau konnte das wohl auch der Spielleiter nicht beurteilen: Der Referee wollte erst Edin Husakovic vom Platz stellen, ehe Music klarstellte: „Herr Schiedsrichter, ich war es.“ Die Türkgücü-Proteste nach Abpfiff ließen den Schiri (Er behauptete; „Mir tut jede Rote Karte leid“) nicht umstimmen. „Immerhin wurde die Sperre für Roger um ein Spiel reduziert“, tröstet sich Vorstandsmitglied Orkan Yildiz.