Derby-Niederlage – Ostenland mental stärker

Badminton-Regionalliga: SC BW Ostenland – TuS Friedrichsdorf 6:2

Am vergangenen Samstagabend hieß es wieder: Derby-Time! Der SC BW Ostenland 1 hieß unsere erste Mannschaft in der Dreifachsporthalle in Delbrück herzlich willkommen. Das Endresultat sieht auf den ersten Blick deutlicher aus als es ist. In vielen knappen Spielen behielt der Gastgeber letztendlich die Nerven und mehr Gefühl für die diskussionswürdige Qualität der Federbälle. Der TuS reiste mit vollem Aufgebot, sowie Ergänzung durch Verbandsligaspieler Frederick Loetzke und Stephan Löll an. Vor Spielbeginn wurde noch ein Gruppenfoto mit beiden Mannschaften und den Schiedsrichtern gemacht und unterstrich damit das faire Miteinander.

Nach längerer Ausfallzeit stand Simon Klaß wieder an der Seite von Mirko Brüning. Im ersten Herrendoppel waren beide stets auf Augenhöhe mit dem Gegner, mussten aber nach dem zweiten Satz in der Verlängerung (26:24) den ersten Punkt dem Gastgeber überlassen. Deutlich weniger Spannung ließ das zweite Herrendoppel zu. Nils Rogge und Stephan Löll setzten sich in zwei souverän gespielten Sätzen gegen ihre Kontrahenten durch (17:21, 13:21). Unser Damendoppel fand nach einem wirklich knappen verlorenen ersten Satz, Mittel und Wege den zweiten Satz klar zu Gunsten des TuS zu entscheiden. Melina Orth und Leonie Zuber hatten im Entscheidungssatz so ihre Probleme mit dem Spielgerät und mussten sich am Ende knapp geschlagen geben (21:19).

Das mit Abstand kürzeste Spiel des Abends war das erste Herreneinzel. Christopher Niemann trat mit einer Verletzung an und machte der Mannschaft vorher relativ deutlich klar: „Ich hoffe, das ich heute das Spiel durchhalte, mal sehen was so geht.“. Soweit kam es allerdings nicht.Er und sein ebenfalls lange verletzter Gegner Hendrik Wiedemeier spielten insgesamt 20 Punkte lang One-Step-Badminton in Perfektion und beendeten das Spiel bei 11:9 im ersten Satz. Nicht ernst gemeinte Kommentare wie „Selten gesehen sowas!“ und „Das nennt man also Erstes Einzel in der Regionalliga, wow!“, war hinter dem Spielfeld zu vernehmen und sorgte für gute Laune auf den Spielerbänken.

Einen relativ entspannten Abend hatte Mirko im zweiten Herreneinzel. In zwei guten Sätzen holte er den zweiten und leider auch den letzten Punkt des Abends für den TuS. Trotz des Sieges war eine gewisse Frustration spürbar. „Wenn ich zur Pause mit 1:11 führe, dann will ich den Satz auch mal einstellig gewinnen. Keine Ahnung warum ich das nie so richtig durchziehen kann. Nach so einer hohen Führung darf ich nicht einfach so 14 weitere Punkte zulassen.“, haderte Mirko nach dem Spiel mit sich selbst. „Bei Stephan lief es heute einfach nicht so gut. Mike war stärker und hat heute gewonnen.“, kommentierte Frederick das dritte Einzel. In zwei Sätzen musste sich der Mannschaftsälteste mit 21:16 und 21:17 geschlagen geben. 4:2 Führung für Ostenland.

Mega Spannung kam im Dameneinzel auf. Melina fand schwer ins Spiel und musste den ersten Satz (21:14) recht klar an ihre niederländische Kontrahentin Sanne Schra abgeben. Den zweiten Satz gestaltete sie dann sehr viel besser, gewann diesen in der Verlängerung und kam zurück ins Spiel. Im dritten Satz, bei einer Führung von 13:18, sah eigentlich alles nach einem Sieg aus, ehe Melina nach überstandener Erkältung ein wenig die Luft ausging. „Am Ende war die Fitness noch nicht wieder da.“, antwortete sie auf die Nachfrage ihres Leistungsabfalls.

Frederick und Leonie bestritten das gemischte Doppel. Das gut eingespielte Mixed hatte heute mit zwei Faktoren zu kämpfen: Einem guten Gegner und den echt nicht guten Fluggeräten in Form der Federbälle. „Das solche Federbälle überhaupt für die Regionalliga zugelassen werden ist Wahnsinn. Sogar die Bezirksklasse ein paar Felder weiter war damit nicht wirklich einverstanden.“, brachte Trainer Björn Bennefeld die Materialqualität auf den Punkt. „So etwas kann durchaus dafür sorgen das man anfängt nachzudenken und das schwächt einen mental. Ein guter Gegner dazu und es wird eng.“, legte die Mannschaft nach. Nach wirklich schönen Ballwechseln folgte manchmal ein Schlag weit ins Seitenaus und sorgte auf den Bänken für Ratlosigkeit. Auch wenn es eigentlich nur noch um Ergebniskosmetik ging, zogen beide Doppel das Spiel gnadenlos durch. Ein richtiger Kampf, der alle Zuschauer in der Halle mit einbezog. „Richtig cool, das beide das Spiel so ernst nehmen und damit alle Anwesenden in der Halle mitnehmen.“, freute sich die Bank.

Wir haben heute alle Drei-Satz-Spiele knapp verloren. Das ist sehr ärgerlich. Da waren zwischendurch Bälle bei, da denkt man sich: So einen Ball spielt man Zuhause nicht ins Seitenaus. Und heute sind die Bälle halt genau dahingeflogen. Gegen einen guten und wachen Gegner darf das halt nicht passieren. Heute ist es passiert und das hat uns Punkte gekostet.“, zog Nils einen Strich unter den Spieltag.

Am kommenden Wochenende ist ein Doppelspieltag angesetzt. Am Samstagabend empfängt der TuS den TV Refrath 3 in gewohnter, heimischer Umgebung. Am Sonntag heißt es dann „früh aufstehen“ und nach Hövelhof fahren. Wir freuen uns weiterhin über die Unterstützung bei unseren Spielen und hoffen dadurch wieder Punkte einfahren zu können. Leonie Zuber & Philipp Knöchelmann