Weniger Karten – aber mehr Ordnungsstrafen
Unsportliches Verhalten von Trainern und Betreuern in der Bezirksliga – Meister Viktoria auch fairstes Team
Rietberg (cas). Weniger Gelbe Karten (1389), weniger Gelb-Rote »Kartons« (22 – in der Vorsaison waren es doppelt so viele) und weniger Rote Karten (22): Zum Auftakt des Staffeltags der Fußball-Bezirksliga bei Meister Viktoria Rietberg legt Ligachef Norbert Flaskamp erfreuliche Zahlen vor.
Weniger erfreulich findet er aber die gestiegene Zahl der Ordnungsstrafen (35) wegen unsportlichen Benehmens von Trainern und Betreuern gegenüber den Referees. Ebenso moniert Flaskamp unter anderem Protokoll-Eintragungen von falschen Torschützen, schmutzige Kabinen für die Schiris und den Umgangston mancher Vereinsvertreter ihm gegenüber: »Von einem Türk Sport-Offiziellen bin ich heftig beleidigt worden. Er meinte nur, das gehöre zum türkischen Sprachgebrauch…«
Doch auch einem Staffelleiter kann mal ein Fehler unterlaufen. So verlegte Norbert Flaskamp die Partie zwischen Hicret Bielefeld und Rietberg kurzfristig in die Tönnies-Arena, ohne allerdings den Viktoria-Rivalen darüber zu informieren. »Ich bin Hicret dankbar, dass der Verein trotzdem den Spielort akzeptiert hat«, merkt der Wiedenbrücker an. Sein Lob gilt auch zwei Kickern für deren sportliches Verhalten: Vadim Reger (Rietberg) und Thorben Budde (Friedrichsdorf) wollten sich nicht mit falschen Lorbeeren schmücken und verzichteten auf ein von ihnen nicht korrekt erzieltes Tor, das der jeweilige Schiri zunächst gegeben hatte. Zwei Kandidaten für den Fairplay-Preis!
Ein andere Auszeichnung hat schon Regers Klub bekommen: Neben der Meisterurkunde nimmt Viktorias Abteilungsleiter Ralf Peterhanwahr vorgestern auch die Urkunde als fairste Mannschaft der Saison 2016/17 entgegen. Mit einem Quotienten von 1,91 siegt der Neu-Landesligist knapp vor Absteiger FC Stukenbrock (1,94).
Nicht ganz fair indes findet Robert Purkhart vom SV Avenwedde, dass der Staffelboss seinem Verein den Wunsch abschlug, das Derby gegen TuS Friedrichsdorf bereits für den ersten Spieltag anzusetzen. Er könne aber nicht jeder Terminwunsch erfüllen, kontert Flaskamp, der alle Vereine gleich behandeln würde. Das gelte auch für die mit hohem Migrationsanteil, betont er.
Den anwesenden Delegierten hat Norbert Flaskamp nahe gelegt, sich intensiv mit der neuen Spielordnung und dem neuen Rechtsverfahren des DFB zu beschäftigen. Zudem weist er daraufhin, dass ein Staffelleiter einen Rotsünder nicht mehr als für vier Spieltage sperren darf. Was darüber hinaus geht, sei ein Fall für die Verbandsspruchkammer. Abschließend informiert noch Verbandsausschuss-Mitglied Friedhelm Spey über das korrekte Erstellen einer digitalen Passmappe und gibt auch Fototipps für ein gelungenes Spieler-Porträt. Der Hüllhorster: »Die Passmappe im Internet – das ist die Zukunft!«