Dank an die Ehrenamtlichen
Es ist einer der ersten richtig herbstlichen Sonntage nach einem langen Sommer. Auch im Amateurfußball werden die Trikotärmel langsam aber sicher wieder länger. Gut 150 Zuschauer haben sich zum Bezirksliga-Derby zwischen dem SV Avenwedde und dem TuS Friedrichsdorf eingefunden. Eng an eng stehen die Fußballfreunde auf der einen Seite über die gesamte Länge des Spielfeldes. Dass der Wind pfeift stört sie nicht. Der Amateurfußball lebt, denkt man gerade, als nebenan jemand sagt, dass früher regelmäßig 800 oder 1.000 Zuschauer bei den heiß umkämpften Derbys zwischen den kaum fünf Kilometer auseinanderliegenden Dörfern dabei vor Ort waren.
Das dürfte nicht übertrieben sein. Womit sich die Frage stellt: Lebt der Amateurfußball tatsächlich noch? Oder ist er längst einem unaufhaltsamen Siechtum ausgesetzt? Während in der Hochglanzwelt des Profifußballs die Zuschauerzahlen in den vergangenen Jahren immer mehr gestiegen sind, müssen die Amateure um jeden Fan kämpfen. Die Heilige Kuh, dass zum Schutz der Hobbyspieler keine Bundesligaspiele am Sonntag stattfinden, ist lange geopfert worden. Die Verbindung zwischen „Groß“ und „Klein“ ist trotz aller gegen teiliger Behauptungen vom DFB längst gekappt. Dazu kommen ein immer größeres Freizeitangebot und Kinder, die lieber auf dem Sofa auf der Playstation zocken, als draußen dem Ball hinterherzujagen. Ja, die Goldenen Zeiten sind vorbei.
Dennoch: Der Amateurfußball lebt auch weiterhin. Zu verdanken ist dies den unzähligen Ehrenamtlichen, die sich Woche für Woche um den Spielbetrieb, die Jugendabteilung oder den Rasen kümmern. Sie sind der Garant dafür, dass es auch noch in 20 Jahren das Nachbarschaftsduell SV Avenwedde gegen TuS Friedrichsdorf geben wird. Dafür gebührt ihnen unser Dank.
Markus Voss